NAX Report 04/15: Betrugswarnung bei Auftragsvergabe

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Bauherren aus Saudi-Arabien haben bei der Planung ihrer repräsentativen Bauten traditionell eine Vorliebe für deutsche Architekten bewiesen. Diese bauen mit an der neuen urbanen Zukunft, die nach westlichen Maßstäben entsteht, was gesellschaftspolitisch durchaus kontrovers betrachtet werden kann.

Das Netzwerk Architekturexport NAXNAX Netzwerk Architekturexport, das die Mobilität und das Planen und Bauen im internationalen Kontext unterstützt und fördert, will jedoch auch die Kehrseite der Medaille nicht verschweigen: die Betrugswarnungen bei der Auftragsvergabe in Saudi-Arabien, in Kuwait oder in Katar. Bis heute sind schon einige Architekten falschen Auftragsversprechen zum Opfer gefallen – Zahlen können wir leider nicht nennen, denn wer gibt schon gerne zu, dass er einem Betrüger aufgelaufen ist?

In mehreren konkreten Fällen traten dabei fiktiv eingerichtete Firmen / Auftraggeber an (u.a.) deutsche Architekturbüros mit dem Versprechen sehr großer Aufträge heran. Im Zuge der Verhandlungen wurde die Registrierung in eine dortige Registrierungsbehörde (s. vorheriger Artikel) gefordert. Wenn die, zum Teil erheblichen Mitglieds-/Registrierungszahlungen getätigt wurden, wurden Lizenzen jedoch nicht zugesendet und die Angelegenheit „verlief im Sand“.

Das Internet hilft in diesen Fällen auch nicht weiter, denn die Betrugsfirmen haben ganz offizielle, und scheinbar seriöse Websites.

Aber: Natürlich sind die Betrugsfälle Ausnahmen und nicht die Regel! Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie sich bei einem Auftragsversprechen nicht sicher sind, z.B. die vorgenannten Organisationen Ghorfa e.V., Saudi Council of Engineers, Saudi Umran Society sowie die jeweilig im Land ansässige Deutsche Außenhandelskammer zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten.

Weiterführende Lektüre:

>> Artikel aus „Die Welt“ vom 31.01.2015

>> Artikel über Betrugswarnung bei architekten24

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