Der Architects‘ Council of Europe (ACE) veröffentlicht alle zwei Jahre eine sogenannte „Sector Study“, in der er statistische Angaben zu Architekten, dem europäischen Markt für Architekturdienstleistungen und der Architektenprofession auswertet. Die nun für das Jahr 2018 veröffentlichte Studie beinhaltet die Angaben von 30.000 Architekten aus 30 europäischen Ländern und ist damit die umfangreichste Datensammlung, die der ACEACE Architects’ Council of Europe Conseil des Architectes d’Europe jemals angestellt hat.
Architekten in Europa
Die Studie zeigt unter anderem, dass der Berufstand in Europa Zuwachs bekommt: Seit 2008 ist die Zahl der europäischen Architekten um 24% gestiegen. Die meisten Architekten praktizieren in Italien (160.000). Deutschland liegt mit 111.000 Architekten vor Spanien und Großbritannien auf dem zweiten Rang. Die Gehälter von Partnern und Geschäftsführern von Architekturbüros sind seit 2016 gefallen und nähern sich tendenziell den Gehältern ihrer Angestellten an. Im Vergleich zu angestellten Architekten in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst ist die Bezahlung von freiberuflichen Architekten seit 2008 deutlich gesunken und hat sich in den letzten Jahren nur wenig gesteigert. Partner und Geschäftsführer in Luxemburg verdienen im europäischen Vergleich am meisten, dicht gefolgt von ihren deutschen Kollegen.
Während 20% aller Architekten in einem anderen Land studiert haben, haben nur 8% im letzten Jahr im Ausland gearbeitet.
Der europäische Markt
Der europäische Markt für Architekturdienstleistungen erholt sich – wenn auch langsam. Seit 2012 verzeichnet die Branche wieder einen Umsatzanstieg, doch die Wachstumsrate ist seitdem etwa gleich geblieben. Deutschland führt die Liste der fünf umsatzstärksten Länder mit 4,97 Mrd. Euro an, gefolgt von Großbritannien (2,26 Mrd. Euro), Italien (2,07 Mrd. Euro), Frankreich (961 Mio. Euro) und den Niederlanden (783 Mio. Euro).
Frauen im Berufstand
53% der europäischen Architekten um die 30 sind weiblich – in der Generation darüber, also den Architekten um die 50, sind es nur 32%. Im Schnitt verdienen männliche Architekten in Europa 25% mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. In den letzten zehn Jahren hat sich diese Gehaltslücke um 7% verringert.