Das diesjährige NAX-Kamingespräch mussten wir am 26.11.2020 aufgrund der aktuellen Lage leider an den virtuellen Kamin verlegen – es wurde aber dennoch ein schöner und inhaltlich interessanter Abend mit guten Vorträgen und Diskussionen rund um das Thema „Gemeinsam bauen im Ausland – Konsortialbildung“.
BAKBAK Bundesarchitektenkammer-Vizepräsident Prof. Ralf Niebergall begrüßte die TeilnehmerInnen und führte in einem kurzen Rückblick aus, was Bundesarchitektenkammer und NAX in 2020 bewegt habe: allem voran natürlich das Thema Corona und deren (bis jetzt geringen) Auswirkungen auf den Berufsstand national; u.a. des Weiteren die Verabschiedung der HOAIHOAI Honorarordnung für Architekten und Ingenieure 2021, die EUEU Europäische Union-Initiativen eines „Neuen Bauhauses“ und der geplanten „Renovation Wave“. Ein Termin mit der EU-Kommissionspräsidentin sei aktuell in Planung. Die Corona-Pandemie führte zu einem massiven Schub im Bereich Digitalisierung und beeinflusste auch die Eventplanung des NAX nachhaltig. Es konnten jedoch – bis auf die Auslands-Events – alle geplanten Aktivitäten und Projekte aus einer Mischung von angepassten digitalen und Präsenzformaten realisiert werden.
Der erste Gast unseres Kamingesprächs, der Vorsitzenden des Auslandbau-Ausschusses des Hauptverbandes Deutsche Bauindustrie, Hans-Joachim Bliss (Geschäftsleitung Bauer Spezialtiefbau GmbH) stellte in seinem Beitrag die Wertschöpfungskette Bau International (BAK/NAX sind hier aktiver Bestandteil) vor, die sich seit Jahren innerhalb der Baubranche sowie gegenüber der Politik für ein stärkeres Miteinander aller deutschen Baubeteiligten einsetzt. Er plädiere sehr dafür, dass sich alle am Bau Beteiligten zusammensetzen, um eine bessere, gemeinsame (Auslands-)Strategie zu entwickeln, im Sinne der industriepolitischen Vorgehensweise von „made in Germany“.
Im Anschlussstellte die Leiterin der Geschäftsstelle der BMWiBMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie-Exportinitiative Energie Angelika Farhan-Reimpell die Exportinitiative Energie des BMWi vor, die neben diversen Möglichkeiten zur Markterkundung und des Markteintritts insbesondere mit Leistungen wie Informationsreisen und -veranstaltungen, der Konsortialbildungen und anschließenden AHKAHK Auslandshandelskammer-Geschäftsreisen im kleinen Kreis unterstützt.
Die anschließende Diskussion endete mit dem folgenden Fazit: Konsortialbildung benötige den Mut aller Beteiligten und den Willen, Konkurrenzgedanken und Haftungsbedenken zunächst beiseite zu schieben und dem Prozess an sich eine Chance zu geben. Die gegenseitige Vertrauensbildung sei dabei unerlässlich. Die Bildung eines „Kernteams“ aus Interessierten von BAK/NAX, HDBHDB Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. und VBIVBI Verband Beratender Ingenieure wird daher als sehr sinnvoll angesehen, um den Austausch innerhalb der WSK weiter zu etablieren sowie mit der Politik im Dialog zu bleiben in der Hoffnung, dass die Bemühungen um ein stärkeres gemeinsames Auftreten der Wertschöpfungskette Bau im Ausland Früchte tragen.
