Am 21.9.2023 veranstaltete das NAXNAX Netzwerk Architekturexport von 14:00 bis 17:00 Uhr ein Fortbildungswebinar mit dem Themenschwerpunkt Smart Cities in deutscher und englischer Sprache.
Ziel des Webinars mit fünf Vorträgen war es, in das Thema einzuführen und eine Smart City von verschiedenen Gesichtspunkten aus zu betrachten, sie anhand von einzelnen Bausteinen (Smart Home, Smarte Quartiere, Smart Districts), Beispielprojekten und Erfahrungen aus der Praxis greifbar zu machen – aus Sicht der Architekturschaffenden, aber auch aus städtischer Perspektive und von der akademischen Metaebene aus.
Alle Städte, ob klein oder groß, wollen und sollen heute „smart“ sein. Aber was heißt das eigentlich?
Die Referentin und Referenten stellen sich den Fragen, wie Städte neu gedacht, geplant und umgesetzt werden sollten und müssen, um sie zukunftsfähig(er), energieeffizient(er) und inklusiv(er) zu gestalten; um den CO2- Abdruck zu verringern, lebenswert(er) zu werden und Raum für alle zu schaffen.
Wie können innovative Technologien integriert werden? Wo fängt eine Smart City eigentlich an? Wie ist das Zusammenspiel der einzelnen Stakeholder? Und vor allem: Welche Rolle spielen Architektur und die Planenden? Wie wird sich ihr Aufgabenbereich verändern? Welche Rolle und Bedeutung wird ihnen zukünftig zuteilwerden?
In seiner Keynote forderte NAX-Pate Prof. Xaver Egger (SEHW Architektur) mehr Experimentalismus und Pragmatismus, weniger Fundamentalismus bei der Gestaltung von Lebensräumen. Von der Metaebene aus ging es ins Detail. NAX-Partner Christian Roßmeier (GEZE) erklärte in seinem Vortrag, wie smarte, vernetzte Gebäude funktionieren, warum intelligente Türen und Fenster hierbei eine wichtige Rolle spielen und was Connectivity bedeutet.
Im zweiten Vortragsblock wurde es international. NAX-Patin Prof. Dita Leyh (ISA Stadtbauatelier) gab anhand von Praxisbeispielen, wie etwa dem der Stadt Songdo in Südkorea, die erste komplette Umsetzung einer Smart City, Einblicke in Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung von smarten Quartieren und Städten in Asien und hierzulande. Welche Unterschiede gibt es in puncto Digitalisierung, Sicherheit und Nachhaltigkeit? Ist eine Smart City nun Fluch oder Segen? Welche Lessons Learned nehmen wir mit?
Viel lernen können wir auch von europäischen Nachbarn: Als die drei Kernbereiche auf dem Weg zur Klimaneutralität wurden in Dänemark Energieverbrauch, Energieproduktion und grüne Mobilität festgelegt. Willy Winkler (Energiepolitischer Berater, Königlich Dänische Botschaft Berlin) erklärte, warum Kopenhagen insbesondere im Energiebereich eine Smart City ist. Er gab Einblicke in die Energiepolitik unserer dänischen Nachbarn, und ging hierbei in besonderem Maße auf die Themen Fernwärme, Abfallverwertung und Gebäude als Wärmespeicher sowie Vernetzungsaspekte ein, anschaulich illustriert durch Umsetzungsbeispiele.
Umsetzungsnah blieb es auch beim letzten Vortrag auf Englisch von Marco Piazza (Gehl Architects, Kopenhagen). Er zeigte, welche Rolle smart Technologien, konkret die public life app Gehl Lens dabei spielen, Städte zu machen für Menschen (“Making cities for people“). Er erläutere, was aus dem öffentlichen Leben genau über die App beobachtet wird, welche Daten gesammelt werden und wie diese dann sinnvoll und „human centered“ für die Entwicklung städtischer Räume genutzt werden.
Die den Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden durch zwei kurze Umfragen zu Beginn des Webinars und nach einer kurzen Pause miteinbezogen und hatten während der gesamten Veranstaltung die Möglichkeit, ihre Frage via Chat in die Veranstaltung einzubringen.
Die Veranstaltung wurde von folgenden Architektenkammern als Fortbildungsveranstaltung anerkannt:
· Architektenkammer Baden-Württemberg (3 Unterrichtsstunden)
· Architektenkammer Bayern
· Architektenkammer Berlin (4 Unterrichtseinheiten)
· Architektenkammer Brandenburg
· Architektenkammer Bremen (3 Fortbildungspunkte) · Architektenkammer Hessen (3 Fortbildungspunkte)
· Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern (3 Fortbildungspunkte)
· Architektenkammer Niedersachsen (3 Fortbildungsstunden)
· Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (3 Unterrichtsstunden)
· Architektenkammer Rheinland-Pfalz (3 Fortbildungsstunden)
· Architektenkammer Saarland (3 Fortbildungspunkte)
· Architektenkammer Sachsen (3 Fortbildungsstunden)
· Architektenkammer Schleswig-Holstein (4 Unterrichtseinheiten)
· Architektenkammer Thüringen (3 Fortbildungsstunden)