Vom 11. Bis 14.3.2025 fand im französischen Cannes mit der MIPIMMIPIM Marché International des Professionnels de l’immobilier eine der weltweit führenden Immobilienmessen statt. Sie gilt als maßgebliches Stimmungsbarometer der globalen Immobilienmärkte und spiegelt die Trends und Herausforderungen der Branche wider. Auch in diesem Jahr zog die Messe im Palais des Festivals auf über 20.000 Quadratmessern wieder tausende Unternehmen, Investoren, Städtevertreterinnen sowie Architekten und Ingenieurinnen an. Als einer der größten Gemeinschaftsstände präsentierte NAXNAX Netzwerk Architekturexport mit dem German Pavilion „Excellence in Architecture“ mit 29 Ausstellern aus der Architektur- und Baubranche.
Mario Draghi auf der MIPIM-BühneS. d’HALLOY / IMAGE&CO
Die Stimmung unter den Ausstellern und Besuchern der MIPIM 2025 war von vorsichtigem Optimismus geprägt. Trotz anhaltender wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten zeigte sich die Branche zuversichtlich hinsichtlich einer Stabilisierung des Marktes. Dr. Mario Draghi, ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank und früherer italienischer Premierminister spiegelte diese Einschätzung in seiner Eröffnungsrede am Dienstag wider: Er betonte die Herausforderungen, denen Europa in einem sich wandelnden geopolitischen Umfeld gegenübersteht. Er warnte vor „externen Kräften“, die versuchen, Europa zu destabilisieren und den europäischen Wandel nicht unterstützen. Draghi hob zudem die Notwendigkeit hervor, sich auf die Transformationsherausforderungen zu konzentrieren, denen Europa gegenübersteht. Seine Rede diente als Weckruf für die Branche, sich den aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu stellen und proaktiv Lösungen zu entwickeln.
Vorsichtiger Optimismus am German Pavilion
Auch am vom NAX, einer Initiative der Bundesarchitektenkammer (BAKBAK Bundesarchitektenkammer), organisierten und von Bundeswirtschaftsministerium geförderten German Pavilion war die Stimmung geprägt von vorsichtigem Optimismus. Zwar seien in diesem Jahr erneut weniger Besucherinnen auf der MIPIM anzutreffen, die Gespräche seien dadurch jedoch qualitativer und ertragsreicher als in anderen Jahren, berichteten mehrere Standteilnehmer. In diesem Jahr präsentierten 29 Aussteller mit Architekturmodellen und auf Monitoren ihre Leistungen und nutzten das auf Kommunikation und Netzwerken ausgelegte Standdesign, um Geschäftspartner zu treffen neue Kontakte zu knüpfen.
BAK-Präsidentin Andrea Gebhard eröffnete am Dienstagnachmittag gemeinsam mit dem Deutschen Generalkonsul in Marseille, Fried-Hansel Nielsen, mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für europäische Baukultur den Stand. Angesichts der geopolitischen Weltlage sei es wichtiger denn je, dass europäische Architektinnen grenzüberschreitend kooperieren und so unsere Werte global vertreten würden. Dafür sei es auch unabdingbar, dass das Bauen in Deutschland, aber auch auf europäischer Ebene, einfacher werde und gleichzeitig adäquat vergütetet werde. Dafür setze sie sich mit der Bundesarchitektenkammer in Gesprächen mit politischen Entscheidern auch hier auf der MIPIM ein. In einem anschließenden Talk zum Thema „Success Factors Baukultur and Architecture“ unterhielt sich Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, mit den für den prestigeträchtigen MIPIM Award Nominierten Büros GRAFT und RKW Architektur+ über ihre Projekte.
Deutsch-Französische Exzellenz auf dem NAX/AFEXAFEX Architectes Français à l‘ Export Panel
Auch am Mittwoch stand die grenzüberschreitende Kooperation von Planenden im Fokus: Auf einem gemeinsam von NAX und dem französischen Exportnetzwerk AFEX initiierten Panel diskutierten renommierte deutsche und französische Architektinnen und Architekten über die Chancen und Herausforderungen für europäische Büros im Export. So unterhielten sich Roueïda Ayache, architecutrestudio und Thomas Lücking, Gerber Architekten über die Aufgabe international arbeitender Planerinnen und Planer, die kulturelle Identität ihrer Auftraggeber im Ausland in gebaute Umwelt zu übersetzen. Rainer Sladek, HENN und Raphaël Ménard, AREP betonten die Herausforderung im Bereich nachhaltiger Baustrategien in den internationalen Märkten oft auf Hindernisse zu stoßen. Beide betrachten es jedoch als die Aufgabe der Architekten als Fürsprecher und Botschafter der Nachhaltigkeit aufzutreten. Jean-Paul Viguier, VIGUIER, und Rouja König, ingenhoven associates, waren sich zum Abschluss einig, dass sich deutsche Präzision und Technologie sowie das französische „Esprit de vivre“ in der Architektur zu neuen, innovativen Ansätzen kombinieren ließen.